Fragen an ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner

Von Ar­dan Timmer

Im Lau­fe von 25 Jah­ren sind ei­ne Rei­he von Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­nern nach Noor­der Po­ort ge­kom­men und wie­der ge­gan­gen. Ar­dan hat sechs von ih­nen die glei­chen Fra­gen ge­stellt. Ihr könnt le­sen, wie ihr Auf­ent­halt auf Noor­der­Po­ort ihr Le­ben be­ein­flusst hat, wel­ches ih­re schöns­ten und schwie­rigs­ten Mo­men­te wa­ren, und wes­halb sie Noor­der Po­ort schließ­lich wie­der ver­las­sen haben.
Vier von ih­nen wur­den zum Zen-Mönch bzw. zur Zen-Non­­ne oder Un­sui or­di­niert und führ­ten, als sie auf Noor­der Po­ort wohn­ten, ih­ren ja­pa­ni­schen Un­­sui-Na­­men. Die Fo­tos auf die­ser Sei­te sind al­le aktuell.

Da­niël Pol­lack, Un­­sui-Na­­me Ki­shin Ho­mon, Be­woh­ner 1996 bis 2002:

Ich glau­be, wer ei­ne so lan­ge Zeit Zen ge­übt hat, dem sitzt es in den Kno­chen. For­mal me­di­tie­re gar nicht mehr, aber wenn ich mit den Hun­den im Wald spa­zie­ren ge­he, kann es pas­sie­ren, dass ich spon­tan ein biss­chen Geh-Me­­di­­ta­­ti­on mache.
Sein heu­ti­ger Be­ruf: „Phy­si­ci­an as­sis­tent car­dio­tho­ra­ca­le chir­ur­gie“ an der me­di­zi­ni­schen Uni­­ver­­­si­­täts-Kli­­nik in Gro­nin­gen, UMCG.

Ro­bert Gant­ke, Un­­sui-Na­­me Ho­zan, Be­woh­ner 1996 bis 2000:

Es war so schön! Das ru­hi­ge Ess­zim­mer. Je­der in sei­ner Kon­zen­tra­ti­on, und dann er­tön­te die­ses Lachen.

Do­shin Hout­man be­nutzt im­mer noch ih­ren Un­­sui-Na­­men und war Be­woh­ne­rin 1999 bis 2004:

Mor­gens mach­ten wir im Win­ter Kin­hin drau­ßen oh­ne Ja­cken. Brrrh! Ei­nes Mor­gens be­schloss ich, mich zu ent­span­nen und die Käl­te ganz zu spü­ren. Ein him­mel­wei­ter Un­ter­schied und im­mer noch interessant.

Che­ward Ro­man, Be­woh­ner 2000 bis 2003:

Zen ist na­tür­lich et­was an­de­res als Clown sein. Aber für mich ist es die glei­che En­er­gie. Das Wich­tigs­te im Zen wie auch im Clown-Sein be­deu­tet, in al­lem du selbst sein, dein wah­res Ge­sicht zu zei­gen, mit all dei­nen schö­nen und we­ni­ger schö­nen Sei­ten. Wenn ich ei­nen Work­shop lei­te, nen­ne ich das: ganz nackt sein.

Ma­ria Fröh­lich, Be­woh­ne­rin 2002 bis 2011:

Ich emp­fin­de ei­ne gro­ße Dank­bar­keit, die Me­lo­die mei­nes Le­bens, die in mei­nem Dhar­­ma-Na­­men „Bliss of Gi­ving“ mit­schwingt, in al­len Be­geg­nun­gen und Tun er­klin­gen zu lassen.

Tai­do How­den, Be­woh­ne­rin 2009 bis 2015, im­mer noch Unsui:

Die schöns­ten Mo­men­te in mei­nem Zen-Trai­­ning wa­ren die Ge­sprä­che, die ich mit Klaas, dem Bud­dha aus Wap­ser­ve­en, führ­te. Klaas spricht kein Eng­lisch, und ich spre­che kein Niederländisch.

(Über­set­zung aus dem Nie­der­län­di­schen: Ma­rie Loui­se Linder)

Quel­le: Vra­gen aan oud-be­­wo­­ners, Zen­Le­ven Herbst 2021