Taido Howden
Bewohnerin von Noorder Poort: 2009 — 2015
Unsui Name: Taido , immer noch Unsui
Derzeitiger Beruf: Lebenskünstlerin
Wie profitierst du in deinem heutigen Leben von dem Zentraining?
In meinem jetzigen Leben schaffe ich es, weiterhin hingebungsvoll Zen zu praktizieren. Und das gibt mir das Gefühl, dass ich viel besser in der Lage bin, all diese unnötigen Geschichten zu stoppen, die ich oft in allen möglichen Situationen hatte. Infolgedessen ist mein Leben viel leichter und angenehmer geworden.
Das sind wirklich tolle Geschenke für mich, und sie treiben mir immer noch Tränen in die Augen.
Was war der schönste und was der schlimmste Moment in deinem Zentraining?
Die schönsten Momente in meiner Zen-Ausbildung waren die Gespräche mit dem Wapserveener Buddha Klaas. Klaas spricht kein Englisch und ich spreche kein Niederländisch.
Und das führte immer zu so schönen, sehr einfachen und reinen Momenten. Und sehr oft war es natürlich auch sehr lustig. Ich denke immer noch regelmäßig mit einem breiten Lächeln daran zurück.
Der schlimmste Moment war die starke Frustration und die Wut, die ich manchmal gegenüber mir selbst und anderen Bewohnern empfand. Es gab sooooo viele überflüssige Geschichten, die in meinem Kopf herumschwirrten. Manchmal war es wirklich schwierig.
Warum bist du gegangen?
Ich musste mich drei größeren Operationen unterziehen, während ich auf Noorder Poort lebte. Und alle drei hatten eine Beziehung zu Traumata, die ich in der Vergangenheit erlitten und die ich noch nicht überwunden hatte. Die Operationen haben diese tiefen Wunden auf sehr intensive Art und Weise aufgebrochen. Es war ein heftiger psychologischer Prozess. Leider musste ich deshalb an einem bestimmten Punkt Noorder Poort verlassen und kehrte in meine Heimat Australien zurück, um mich dort psychisch zu erholen.
(Übersetzung aus dem Niederländischen: Marie Louise Linder)
Quelle: Taido Howden, ZenLeven Herbst 2021
Vorige: Maria Fröhlicfh