Dichter im Zen

von Sjoerd-Paul Beenders

Zum Ab­schluss ih­res Stu­di­ums an der Hoch­schu­le der Küns­te in Ut­recht dreh­te Re­gis­seu­rin Inez El­tink ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on mit dem Ti­tel: „Du bist schon da“, wor­in sie acht jun­ge Men­schen wäh­rend ei­nes Wo­chen­en­des in Stil­le be­glei­te­te. Die Auf­nah­men ent­stan­den vom 26. bis zum28. Ja­nu­ar auf Noor­der Po­ort bei ei­nem ex­tra hier­für ein­ge­rich­te­ten Zen-Wo­chen­en­­de. (s. auch: „Nichts ist Rou­ti­ne“) Sjoerd-Paul Be­en­ders, ei­ner der Teil­neh­mer, schrieb wäh­rend die­ses Wo­chen­en­des ei­ne An­zahl von Ge­dich­ten, von de­nen wir hier ein paar auswählen:

Je bent al hier
De dauw op het be­sla­gen dakraam
Adem uit – je bent al hier
Al­les is er, niets ver­ke­erd, je hoeft niets
te ver­schui­ven, of te rangschik­ken, te ordenen
Het is goed zo
En dat is mooi, je strui­kelt haast over de zin­ge­ving – maar het is ook spijtig
want ik hou zo van zoeken
en van dwalen
en van doen al­sof het be­ter kan.

Du bist schon da
Der Tau auf dem be­schla­ge­nen Dachfenster
At­me aus – du bist schon da
Al­les ist da, nichts ist ver­kehrt, du musst nichts be­rich­ti­gen, re­geln, ordnen
Es ist gut so
Und das ist schön, man stol­pert fast über den Sinn – aber es ist auch schade,
weil ich das Su­chen so liebe
und das Umherschweifen
und das so tun, als könn­ten die Din­ge bes­ser sein.

Wie
Wie schrijft?
De pen, de hand, het denkgemaal?
Wie leest?
De ogen, de lip­pen, het raderwerk?
Wie vraagt?
De scha­duw van de gro­te wi­j­zer op de klok
Nét ge­en vi­jf vo­or half twee

Wer
Wer schreibt?
Der Fül­ler, die Hand, der Verstand
Wer liest?
Die Au­gen, die Lip­pen, das Räderwerk
Wer fragt?
Der Schat­ten des gro­ßen Uhr­zei­gers auf
Kurz vor halb zwei

(aus dem Nie­der­län­di­schen über­setzt von Ma­rie Loui­se Linder)

Quel­le: Dich­ter bij Zen in Zen­Le­ven Früh­jahr 2024