Im Sep­tem­ber wur­de in un­se­rem In­ter­na­tio­na­len Zen Cen­ter Noor­der Po­ort das 25. Ju­bi­lä­ums­jahr mit ei­nem gro­ßen Fest be­en­det. Ne­ben zahl­rei­chen Ak­ti­vi­tä­ten gab es ei­ni­ge An­spra­chen, die uns in die Ver­gan­gen­heit und in die Zu­kunft bli­cken lie­ßen. Ei­ni­ge wer­den noch über­setzt, die Re­de des 2. Vor­sit­zen­den des In­ter­na­tio­na­len Zen In­sti­tuts Deutsch­land, Frank Ho­shin Rich­ter, hier im Wortlaut.

Lie­be Ji­un Ro­shi, lie­be Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner, lie­be Sang­ha, lie­be Freun­din­nen und Freunde,

im Na­men des Zen In­sti­tuts Deutsch­land über­brin­ge ich die bes­ten Wün­sche zum 25jährigen Be­stehen von Noor­der Poort.

25 Jah­re Noor­der Po­ort, seit 25 Jah­ren fah­ren wir aus Deutsch­land in die Nie­der­lan­de, um Zen zu üben und zu leben.

Ob­wohl — wir den­ken nur, dass wir von Deutsch­land in die Nie­der­lan­de fah­ren. Tat­säch­lich be­ge­ben wir uns dort­hin, wo es we­der die Nie­der­lan­de noch Deutsch­land, we­der Nie­der­län­der noch Deut­sche gibt.

Hier be­geg­nen wir so vie­len ganz un­ter­schied­li­chen Men­schen – und vor al­lem uns selbst. Hier sind wir zu Gast und gleich­zei­tig zu Hause.

Die deut­sche Sang­ha lässt sich oh­ne Noor­der Po­ort kaum den­ken. In Deutsch­land sind wir auf vie­le weit ent­fern­te Städ­te ver­teilt, wir üben in Grup­pen oder ein­zeln und ha­ben meist gar nicht viel Kon­takt zu­ein­an­der. Was uns aber ver­bin­det, ist un­ser geis­ti­ges Zen­trum in den Nie­der­lan­den mit un­se­rer Meis­te­rin Ji­un Roshi. 

Hier tref­fen wir uns, hier ler­nen wir uns ken­nen, üben ge­mein­sam und tau­schen uns aus. Hier la­den wir un­se­re Ak­kus auf, um die En­er­gie mit nach Deutsch­land zu neh­men und wei­ter­zu­ge­ben. Oh­ne Noor­der Po­ort, da bin ich mir si­cher, gä­be es die deut­sche Sang­ha in die­ser Form nicht.

Aber auch Noor­der Po­ort wä­re nicht das, was jetzt ist, oh­ne den Bei­trag, den die deut­sche Sang­ha von An­fang an ge­leis­tet hat: Durch Spen­den, durch Ar­beit, durch Ideen und vor al­lem durch die Hin­ga­be an die Übung.

Für vie­le von uns ist Noor­der Po­ort so et­was wie ei­ne Hei­mat, et­was, wo­hin wir zu­rück­keh­ren, ein Zu­hau­se jen­seits der Gren­ze, wo man nicht nur Nie­der­län­disch und Eng­lisch, son­dern auch Deutsch spricht — und wo wir uns auch oh­ne Wor­te verstehen.

Die­ses Zu­hau­se — in der Pro­vinz Dren­the und im Nir­gend­wo — ist ein fes­ter Be­zugs­punkt in un­se­rem Le­ben geworden.

Und doch ist die­ser fes­te Ort im­mer an­ders, nicht nur, weil al­les im­mer an­ders ist, son­dern weil im­mer wie­der um­ge­baut und an­ge­baut, hin­zu­ge­fügt und weg­ge­nom­men, ver­schö­nert und ver­bes­sert wird, weil Ab­läu­fe sich än­dern, weil man von lieb­ge­won­ne­nen Be­woh­nern Ab­schied nimmt und im­mer wie­der neue Be­woh­ner be­grü­ßen kann.

Du, lie­be Ji­un Ro­shi, warst al­ler­dings im­mer hier. Und vor al­lem Du hast Noor­der Po­ort zu dem ge­macht, was es heu­te ist. Im Na­men des Vor­stands des IZID, im Na­men der deut­schen Sang­ha, sa­ge ich vie­len Dank da­für, vie­len Dank, dass Du die­sen wun­der­ba­ren Ort mit Dei­nem Geist, mit dem Zen-Geist und dei­ner En­er­gie be­lebst und im­mer wie­der neu erfindest. 

Vie­len Dank auch an die Be­woh­ner, die uns hier be­grü­ßen, die un­se­re Übung un­ter­stüt­zen und be­glei­ten und oh­ne die die­se Er­folgs­ge­schich­te nicht er­zählt wer­den könn­te. Und vie­len Dank an die vie­len Hel­fer und Un­ter­stüt­zer, und nicht zu­letzt an die Teil­neh­mer und Be­su­cher, oh­ne die Noor­der Po­ort nicht be­stehen könnte.

Ich freue mich, dass wir heu­te 25 Jah­re Noor­der Po­ort fei­ern kön­nen. Wir vom IZID wol­len mit­hel­fen, dass in 25 Jah­ren ein wei­te­res gro­ßes Ju­bi­lä­um ge­fei­ert wer­den kann.

Herz­li­chen Dank!