Bienen auf Noorder Poort
Cees de Wit, ehrenamtlich tätig
Im Sommer 2017 wurde auf Noorder Poort vorgeschlagen, dass es doch nett und passend für ein Zen-Centrum wäre, wenn es Bienenvölker auf dem Gelände gäbe. Auch für die Bestäubung der Obstbäume wäre das eine gute Sache. Ich zweifelte erst, ob ich mich darauf einlassen sollte. Ich hatte vor einigen Jahren meine Bienenvölker verkauft. Aber inzwischen wurde ich auch wieder gebeten, in einem Kurs für zukünftige Imker Praxisanleitung zu geben. Das hat mich so sehr in Anspruch genommen, dass ich darüber nachdachte, mir selber auch mal wieder ein Bienenvolk anzuschaffen.
Wir haben dann miteinander überlegt. Der Arbeitskreis Landschaftsgarten legte fest, dass maximal drei Völker angesiedelt werden durften, um eine Konkurrenz mit Wildbienen zu vermeiden.
Man beschloss, dass ich die Bienenvölker und die Kästen liefern und pflegen, und die Stiftung Freunde von Noorder Poort gebeten werden sollte, einen finanziellen Beitrag für den Bau des Bienenstocks beizusteuern. Den möglicherweise anfallenden Honig würden wir teilen. Das Geld wurde zur Verfügung gestellt und wir konnten beginnen. Während des Daily-life Sesshins und der Arbeitswoche wurde der Stock fast fertig und das erste Bienenvolk hineingestellt. Dann hieß es, auf schönes Wetter warten, damit das Bienenvolk ein Brutnest bauen und sich ausbreiten konnte.
Jetzt im Mai gibt es ungefähr 60.000 Arbeiterinnen, ein paar hundert Drohnen und eine Königin. Die Königin legt ungefähr 2000 Eier pro Tag, was ihrem eigenen Körpergewicht entspricht. Das kann sie gut und gern drei Jahre durchhalten. Für ein Glas Honig von 450g müssen die Arbeiterinnen gut 30.000 Flüge machen. Das Bienenleben spielt sich auf und in Waben aus Wachs ab. Zu beiden Seiten einer Mittelwand bauen sie, ohne Messgerätschaft, aneinandergereiht sechseckige Zellen, die genau 5,3 mm Durchschnitt haben. Um jede Zelle herum befinden sich sechs andere Zellen, und über den Zellenboden besteht Kontakt zu drei weiteren Zellen. Insgesamt grenzen also neun Zellen aneinander. So ergibt sich eine solide Konstruktion und optimale Raumverteilung. Obwohl eine Wabe wenig wiegt, kann eine volle Brutzellenwabe gut 2,5 kg Honig enthalten. Bei den Zahlen verschlägt es einem die Sprache. Wenn Menschen fragen, ob ich auch Honig mache, sage ich: Nein, das machen die Bienen, ich tue ihn nur ins Glas.

Cees, Bertha und Trudy
Inzwischen sind auf Noorder Poort noch einige andere Menschen begeistert: die Büroleiterin Trudy Prins und Bertha Doorten, eine Nachbarin von Noorder Poort. Jedes Mal, wenn ich etwas bei den Bienen tun muss, nehme ich sie mit. Das Ziel ist, dass sie auf Dauer selbstständig mit den Bienen umgehen können.
Nochmals Danke an die Stiftung Freunde von Noorder Poort für ihren finanziellen Beitrag. Und komm’ doch mal an einem Dienstag vorbei, wenn ich als Ehrenamtlicher zugegen bin.
(Aus dem Niederländischen übersetzt von Ulrich Bessel)
Quelle: Bijen op de Noorder Poort, ZenLeven Frühjahr 2018