Osho – Ordination in Leeuwarden

Fo­tos: Ⓒ W. Overdijk

Am 5. No­vem­ber 2017 wur­de Ans­hin Ten­jo Schrö­der von Ji­un Ho­gen Ro­shi zur Os­ho (Zen-Pries­te­rin) ge­weiht. Tetsue Ro­shi war als an­we­sen­de Zen-Meis­te­rin Zeu­gin und es gab et­wa drei­ßig Gäste.

Die Ze­re­mo­nie folg­te ei­nem fest­ste­hen­den Pro­to­koll und war zu­gleich ‚auf­fal­lend in­for­mell‘, wie der Lee­u­war­de­ner Cou­rant es formulierte.
Os­ho be­deu­tet Be­wah­rer des Frie­dens. Ji­un Ro­shi sag­te: „Os­hos sind Zen-Leh­re­rin­nen und Zen-
Leh­rer, die ihr Le­ben dem Un­ter­rich­ten des Dhar­ma und der Be­glei­tung von Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten bei ih­rer Zen-Übung wid­men. Sie fol­gen da­bei den bud­dhis­ti­schen ethi­schen Vor­schrif­ten und ih­rer Weis­heit. Ein Os­ho ver­wirk­licht den Frie­den in sich selbst und trägt auf die­se Wei­se zum Frie­den in der Welt bei. Als Zen-Üben­de kom­men wir mit lee­ren Händen.“

Ten­jo wur­de ein­ge­la­den, an­hand von Ko­an Num­mer 12 des Mu­mon­kan ih­re Ver­wirk­li­chung der Wahr­heit zu prä­sen­tie­ren: Zu­igan Os­ho pfleg­te sich je­den Tag selbst zu­zu­ru­fen: ‚Meis­ter! …Sei ganz wach! Lass dich nicht von an­de­ren in Ver­wir­rung brin­gen! In ih­rer Prä­sen­ta­ti­on zeig­te sie, dass Zu­igan, der in die­sem Au­gen­blick selbst Os­ho, al­so kein Zen-Meis­ter war, sich hier­mit an den ihm selbst in­ne­woh­nen­den Meis­ter wand­te. Je­der be­sitzt in sich selbst die Mög­lich­keit, das wah­re Selbst zu ma­ni­fes­tie­ren. Wenn dies ge­schieht, ver­schwin­det in dem Mo­ment der Un­ter­schied zwi­schen ich und an­de­re. Auch das in Ver­wir­rung sein ver­liert sei­ne Be­deu­tung. Als Ant­wort auf die Fra­ge, wie man sich nicht durch an­de­re in Ver­wir­rung brin­gen lässt, nahm sie ei­nen Schluck Wasser.

Nach der Aus­hän­di­gung des Or­di­na­ti­ons­zer­ti­fi­kats er­hielt Ten­jo ih­re neue Ke­sa (Ro­be), die sie au­ßer­halb des Zen­do an­leg­te, wäh­rend das Pu­bli­kum wartete.

Als sie zu­rück­kam und Ji­un Ro­shi sie frag­te, wie sich das an­fühlt, sag­te sie: „Herr­lich!“ Ji­un Ro­shi ver­las nun den Text ‚Wel­co­me in­to the li­neage‘ und über­reich­te ihn ihr zu­sam­men mit dem Li­neage-Stamm­baum, in dem zu se­hen ist, wie der Dhar­ma von Meis­ter zu Meis­ter wei­ter­ge­ge­ben wird, an­ge­fan­gen vom Bud­dha selbst.

Nach Ab­run­dung der Ze­re­mo­nie durch wei­te­re Re­zi­ta­tio­nen hiel­ten Tetsue Ro­shi und Wil­co Sin­ne­ma Ten­jo Os­ho ge­wid­me­te An­spra­chen. Letz­te­rer mach­te ihr ein Ge­schenk: ein Set Ess­scha­len für sie selbst und ei­nen an­sehn­li­chen Bei­trag zum Kauf ei­nes gro­ßen Gongs für das Dharmahaus.
An­schlie­ßend war Zeit für in­for­mel­le Gra­tu­la­tio­nen und für ein köst­li­ches Mittagessen.

 

Über­set­zung aus dem Nie­der­län­di­schen durch Do­ris Behrens

Quel­le: Os­ho-or­di­na­tie in Lee­u­war­den, Zen­Le­ven Herbst 2017